17.04.2013 20:00

1. Senatssitzung

Aprilsitzung

Die erste Senatssitzung des neuen Senats begann mit der Nachricht von Professor Barke dass er  2014 abtritt. Auch wenn es schon lange gemutmaßt wurde war es jetzt auf dem Tisch. Dementsprechend muss dieser Senat nicht nur einen Hauptamtlichen Vizepräsidenten finden, sondern auch die Präsidentensuche starten.

Themenarbeit

In der Themenarbeit zu Trennungsrechnung und Innovation wurde anhand eines Vortrags das Thema beleuchtet. Über dass, auch wenn es für Studierende keine dringende Zentralität besitzt hier berichtet werden sollte, da es viel über den Charackterwandel der Institution Universität aussagt.

 

Die Innovation ist so etwas wie die kleine Schwester von Bologna, da es auf den Zug der Berechenbarkeit und Ökonomisierung aufgesprungen ist. Innovation heißt praktische Forschung zu betreiben, die in jedem Fall Anwendungsgebiete hat. Dahinter steckt auch die Maxime, dass am Ende ein fest definiertes Ergebnis stehen muss. Dementsprechend war eine große Debatte angeschlossen, ob man Wissen zu Geld (Innovation) oder Geld zu Wissen machen (freie Forschung) sollte.

Da keine Beschlüsse gefällt werden im Rahmen der Themenarbeit waren die Diskussionsergebnisse nicht sehr gewichtig, zeigen aber schon gewisse Kluften zwischen den Fakultäten auf. Natürlich darf Forschung nicht unabhängig von der Umwelt betrieben werden. ABER m.E. ist die grundständige Finanzierung zu stärken, zur Sicherung der Freiheit der Forschung und Lehre! Drittmittelfixierung ist nicht zwamngsweise ein Qualitätsindikator, da man so auch die Selbstbestimmung der Hochschule aus der Hand gibt, weil die Uni auf jeden eingeworbenen Euro noch ca. 30 Cent drauf legen muss.

Vizepräsident Hulek sah das pragmatisch und forderte, dass die Forschenden mehr Einfluss auf die Formulierung der Ausschreibungen nehmen müssten und in Entscheidungsgremien z.B. der DFG mitwirken sollen.

 

Auch die Trennungsrechnung gehört in die große Maschinerie der Ökonomisierung der Universitäten. Der Hintergrundgedanke ist, da eine steigende Anzahl von privaten Drittmitteln zu verzeichnen war, Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.

Die Universitäten sollen also mit der Privatwirtschaft in Konkurrenz forschen und ihre vergünstigte Infrastruktur nicht als Wettbewerbsvorteil einsetzen können.

Die Uni soll sich als Marktteilnehmer beteiligen. Dementsprechend muss sie

Vollkostenabrechnung

Projektarbeitszeit aufschreiben

Gewinnzuschlag 3%

Mehrwertsteuer, (Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer sofern nicht Auftragsforschung)

ausweisen. Das ist ein riesiger Verwaltungsaufwand, aber in dem Rest der EU gang und gebe. Beratung bei der Einführung fehlte vollkommen, aber wenn was falsch war, war der Fiskus schnell mit Strafen.

 

Für die Forschenden entwickelte es sich also schnell zu einem großen Ärgernis. Was aber nicht vergessen werden darf: Wenn es schon eine so starke Ausrichtung auf Drittmittel gibt besteht auch ein Handlungsbedarf, da sonst aus der Grundfinanzierung Subventionen gemacht werden in Projekte, die politisch Fragwürdig sind (Siehe z.B. Rüstungsforschung)

 

Eine Problematik war, dass die Einführung in Deutschland zunächst nicht einheitlich war, dadurch war Sachsen im Vorteil und unsere Uni hatte kurzzeitig verloren. Inzwischen ist es aber überall verpflichtend und es kommt ohnehin häufig eher auf Expertise an.

Daran angeschlossen kann man auch die Kritik äußern, dass Konkurrenzkampf im Bereich Forschung nicht sinnvoll ist, da das ja bei weitem kein freier, geschweige denn idealer Markt ist bzw. werden kann.

1.2

In der Maisitzung gibt es das Thema Unibib

2.2

 

Die Mitteilungen offenbarten neben einigen Neuigkeiten auch Anlässe zur Diskussion.

 

Am 30.04.gibt es das erste Treffen mit der Ministerin und dem Präsidium. Die Themen werden die Zukunftsplanung, das Finanzierungssystem (=> Eventuell neues 3 Säulenmodell 1. Grundfinanzierung 2. bei dem auch die Zielvereinbarungen mit Geld verbunden sind. 3. Bauen)

 

Am 21.05. folgt dann das nth-Präsidiumsgespräch mit der Ministerin. Dieser Punkt wird mit Spannung zu erwarten sein, weil die kritischen Stimmen sich immer mehr mehren.

 

Im Weiteren entschuldigte das Präsidium sich, dass nicht dem Senat entsprochen wurde im Fall einer Berufungsliste. Sie vergaßen jedoch einen viel zentraleren Punkt wo dem Senat nicht gefolgt wurde. Die Abschaffung von European Studies, die ab Oktober in Kraft tritt. Das Präsidium war nicht vorbereitet, der Dekan sprach von Sachzwängen und Flüchtete sich in die gleichen billigen Phrasen wie in der vorherigen Sitzung. Schade, wie wenig eine Senatsmehrheit zum Teil zählt. Es konnte dann schließlich die Vereinbarung getroffen werden, dass in Zukunft das Präsidium wenigstens unverzüglich Bescheid gibt, wenn es sich gegen den Senat äußert.

 

Im Rennen um das Amt des HVP sind 5 Männer noch im Rennen. Mit der endgültigen Betrachtung wird der Senat sich im Juni befassen.

 

Die AG Prüfungen, die das Ziel hat Abläufe zu vereinheitlichen, statt unterschiedliche Konditionen für gleiche Leistungen schaffen leistet Ihre Arbeit und berichtete, dass Arbeitspakete sind gefunden seien und die ersten Vorschläge auf dem Tisch lägen.

Auftrag: Empfehlungen machen und im Senat abstimmen. Im SoSe der 1. Schwall

Im WiSe der 2. Schwall. Auch die massive Umstrukturierung der Prüfungsmodalitäten und Versuche zählt dazu.

 

Der Bericht der AG Titel offenbarte: Begünstigungen sind deutlich schwieriger nachzuweisen. Trotzdem trifft sich die AG weiterhin regelmäßig und ist frohen Mutes die Arbeit zum Novemeber diesen Jahres mit einer Feierlichkeit am Buß und Bettag resümieren zu können.

5.

Für weitere Diskussionen sorgte, dass für eine Tagung der DPG die GESAMTE Uni ihre Ablaufplanung für 2016 ändern solle, damit es hier stattfinden kann. Es käme zu einer Kollision der Prüfungszeiten und Physikalischen Gesellschaftstagung deshalb wollen die, die Klausuren eine Woche nach hinten schieben. Daraus folgt aber, dass der Overlap mit Sommerferien, dann nur 2 Wochen ist und das Bild einer Familienfreundlichen Uni massiv untergräbt. Zudem stellt sich die Frage was denn die eigentlichen Aufgaben der Uni sind.

 

Der Dekan meinte: Ach die Studies können doch sehr viel flexibler Klausuren schreiben als wir vielleicht vermuten. Warum nicht Klausuren an Abenden und Samstagen? Daraufhin gab es ernergischen Widerspruch von mir bezüglich Leistungskurven, Wochenendarbeit und Heimfahrenden und Biorythmus. Scholz merkte süffisant an, dass die Uni kein Kongresszentrum, sondern vorläufig noch eine Universität sei. Das ließen die Physiker nicht auf sich sitzen und boten Hilfe bei der effizienteren Raumnutzung an.

Nach langer Diskussion kam dann ein Einlenken Meinerseits: Wenn man Raum für diese Veranstaltungen benötigt muss man drüber nachdenken Bullemielernklausuren abzuschaffen und durch andere sinnvolle Prüfungsleistungen den Raumplan zu entlasten. Das käme vielleicht auch der Qualität der Lehre zu Gute. Außer einem Raunen folgten wenig Erwiderungen. Vereinzelt bekam ich Zustimmung. Vorerst ist das Thema jetzt aber wieder beerdigt.

6.

Die Haushalts und Finanzplanung geht wie immer nach dem Schlüssel. Dieser ist aber eine Mittelvergabe nach dem Motto Stärken stärken. Daher sind MaPhy und Maschbau oben. Das liegt aber wiederum daran, weil es an dem Landesschlüssel orientiert ist der wiederum die Drittmittel einbezieht. Von uns sind also keine wirklichen Änderungen möglich.

7

Die Benennung des Hochschulrats, die unter Einbeziehung des MWK erfolgen soll

Ist eine Farce gewesen. Die Sitzungsunterlagen gaben keine Informationen zu den Kandidaten her und auch keine Vorstellung. Schon bitter, dass ein solch entscheidendes Gremium so zwischen Tür und Angel wieder reingeschläust wird. Zumal die Art und Weise höchst bedenklich ist, in der sich vor allem Fr. Bobzin bei einem letzten Zusammentreffen geäußert hatte. Nachdem ich meine Kritik angebracht hatte vereinbarten wir, dass mehr Transparenz sichergestellt werden sollte und ein aktives Berichtswesen aus den Ausschüssen und Senatsbeauftragten heraus zustande kommen muss.

Der Hochschulrat wurde ins Amt gewählt. Die Kritik gilt aber auch hier wieder dem gesamten System, das dringend reformiert werden muss.

 

 

Anschließend wurde der langjähriger Vorsitzender des Freundeskreises der Leibnizuniversität Ehrenbürger der Uni.

 

8

Um die Wertigkeit von dem Lehramtsstudium zu steigern sollte die Anerkennung des ZfL gefördert werden. Einstimmig entschloss man sich für die Leitung für eine Leistungszulage, die sie mit Dekanen gleichstellt. Dies ist vor allem nötig, da momentan ca. 6000  Studierende in einem Lehramtsstudium an unserer Universität sind.

Dann kam endlich der langersehnte Punkt Zivile Hochschule:

Herr Butenschön stellte die Resultate unseres ersten Arbeitsschrittes vor.

 

In der Präambel der Grundordnung heißt es nun:

 

„[…] Durch unsere Lehre und Forschung wollen wir dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dienen und dazu beitragen, die drängenden Fragen unserer Zeit zu beantworten.“

 

Auch im Punkt Ethik der Wissenschaften wurde eine Ergänzung vorgenommen.

 

Selbst wenn dieser Beschluss nicht so hart wie eine Grundornungsänderung ist, so kommt es ja in beiden Fällen darauf an wie der Beschluss mit Leben gefüllt wird. Dazu sind wir frohen Mutes, da

im Weiteren werden die jährliche Durchführung eines Dies Academicus und Handreichungen für die Forschenden und Lehrenden angepeilt. Zudem sollen Veranstaltungen mit CPs in die Studiengänge implementiert werden. Dies wird aber in einem langwierigen Prozess erfolgen.

 

Stephan Reinisch - studentischer Senator

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